Suchen, finden und bellen ist nicht alles, was ein Rettungshund können muss. Über 70 Kinder und ihre Eltern durften am Samstag beim Ferienprogramm der Stadt Bad Kötzting in die Welt der Rettungshunde hineinschnuppern und erfuhren dabei, dass die Ausbildung eines Rettungshundes sehr umfangreich, aber auch unglaublich spannend ist.
Los ging es um 14 Uhr bei bestem Sommerwetter am Jahnplatz in Bad Kötzting. Die Rettungshundestaffel Bayerwald e.V. hatte mehrere Stationen auf dem Gelände aufgebaut und mit Pavillons, Sonnenschirmen und Sonnensegel für Schatten gesorgt. Staffelleiterin Susanne Melichar begrüßte die zahlreichen kleinen und großen Gäste und wünschte ihnen einen unterhaltsamen und lehrreichen Nachmittag. Bei der Anmeldung hatten die Kinder einen Rettungshunde-Sammelpass erhalten, den sie im Laufe des Nachmittags mit Stickern füllen konnten. Außerdem standen Spiele, Stifte und Ausmalbilder zur Verfügung. An jeder Station gab es dann Spannendes über Hunde allgemein und vor allem über die Rettungshundearbeit zu erfahren und wer fleißig mitmachte, bekam sogar den ein oder anderen Bonuspunkt.
Von Einsatzleiter Martin Melichar und der erfahrenen Hundeführerin Tami Christoph erhielten die Kinder einen Einblick in das Einsatzfahrzeug der Staffel, das in Cham stationiert ist. Der Einsatzbus verfügt über fünf moderne, gut belüftete Hundeboxen und ist mit Aggregat, Computer, mobilem Drucker und zahlreichem Equipment ausgestattet. Die Kinder durften im Bus Probe sitzen, sich umschauen und lernten so ganz nebenbei, wann ein Rettungshund zum Einsatz kommt. Die Hundeführer erklärten die Unterschiede zwischen den verschiedenen Suchsparten Flächensuche, Trümmersuche und Wasserortung und zeigten auch deren Vorteile auf.
Währenddessen durfte die zweite Gruppe einen Einsatzrucksack genauer unter die Lupe nehmen. Die Kinder erfuhren von den geprüften Hundeführern Ernst Gorny und Annette Seidl, weshalb ein Hundeführer Babypuder bei sich trägt, oder warum an der Kenndecke des Rettungshundes immer Glöckchen und Licht zu finden sind. Außerdem erhielten sie einen Einblick in Erster Hilfe und durften ihre ganzen Fragen loswerden.
An der dritten Station warteten schon Siegi Biersack mit seiner Schäfermixhündin Rosi, Jürgen Boßmann mit seinem Labradormix Dobby und Max Seidl mit seinen Schäferhündinnen Emma und Grace auf die Kinder. Emma und Grace zeigten, wie gehorsam sie sind und führten jedes Kommando schnell und ordentlich aus. Rosi balancierte über eine waagrechte Leiter, lief vorsichtig über eine Wippe und ließ sich auch von Tunnel oder Wackelbrett nicht beeindrucken.
Dobby hatte eine ganz spezielle Aufgabe. Er wurde von den Kindern an der Leine durch einen Slalom geführt, was allen Beteiligten viel Spaß machte und Extra-Leckerlis für den Vierbeiner und Bonus-Punkte für die Kinder brachte.
An der letzten Station zeigte Susanne Melichar zusammen mit Simone Enderlein und ihrer Dalmatiner-Hündin Elli, wie man sich Hunden am besten nähert, was man im Umgang mit den Vierbeinern besser sein lässt und wie man einen Hund am besten streichelt. Elli war hier ein geduldiges Übungsobjekt, das die zahlreichen Streicheleinheiten und die damit einhergehenden Leckerlis sichtlich genoss.
Anschließend gab es für alle Teilnehmer eine große Suchvorführung. Die Staffelleiterin erklärte, wie aus einem Familienhund ein Rettungshund wird und holte sich für die Vorführung auch immer wieder Kinder aus dem Publikum hinzu. Sie durften mit den Hunden spielen und bei ersten kleineren Suchen mit dem weißen Schäferhund Artus und der Hündin Rosi mithelfen.
Anschließend wurde es richtig spannend. Die Hundeführer versteckten sich zusammen mit einigen Kindern an verschiedenen Stellen. Hündin Emma fand die Kinder hinter der Hausmauer und Aussie-Hündin Tiny und Gordon Setter James entdeckten sie in Kartons oder unter einem großen Haufen von Paletten. Für die Hunde war es ein Leichtes, alle Kinder aufzuspüren und von den Zuschauern gab es großen Applaus für diese tollen Leistungen.
Zum Abschluss der Veranstaltung hatten die Hundeführer dann ein Quiz vorbereitet, das die Kinder mit ihrem neuerworbenen Wissen über die Rettungshundearbeit leicht lösen konnten. Jedes Kind hatte eine Vielzahl von Stickern auf seinem Rettungshunde-Sammelpass gesammelt und durfte sich zum Abschied eine süße Belohnung und ein Bild seines Lieblingshundes mitnehmen. Der gelungene Tag war für alle Beteiligten ein großer Spaß und die Hundeführerinnen und Hundeführer der Rettungshundestaffel Bayerwald e.V. im DRV freuen sich schon auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.