Rettungshundestaffel Bayerwald veranstaltete Bayerwald-Lehrgang mit Teamwettbewerb im Landkreis Cham

 

Anfang Mai trainierten fast 60 Rettungshundeteams aus dem ganzen Bundesgebiet im Landkreis Cham die Suche nach vermissten Menschen. Kehrt eine Person nicht nach Hause zurück und wird vermisst, werden speziell ausgebildete Suchhunde eingesetzt, um die Polizei bei der Vermisstensuche zu unterstützen. Die in Cham ansässige Rettungshundestaffel Bayerwald e.V. bildet seit über 30 Jahren ehrenamtlich Hundeteams für diese anspruchsvolle Aufgabe aus und gibt ihr Wissen auch gerne an andere weiter. Jedes Jahr veranstaltet die Staffel ihren verbandsoffenen „Bayerwald-Lehrgang“, der seit vielen Jahren einen hervorragenden Ruf in ganz Deutschland und weit darüber hinaus genießt. Die Staffel lädt dazu Hundeteams aller Hilfsorganisationen ein, sodass während dieser Trainingstage umfangreich Wissen ausgetauscht wird und spannende und interessante Begegnungen stattfinden. Dank der hervorragenden Unterstützung zahlreicher Kooperationspartner stehen der Rettungshundestaffel Bayerwald e.V. unterschiedlichste Suchgebiete zur Ausbildung der Hunde zur Verfügung.

Heuer waren die Hundeführer in sieben Ausbildungsgruppen unterteilt. In den Wäldern rund um Waldmünchen und Cham wurde mit vier Gruppen die Flächensuche trainiert, wobei es die steilen und mit Felsen durchsetzten Waldgebiete rund um den Roßhof, am Standortübungsplatz und am Hagbügerl ganz schön in sich hatten und den ein oder anderen gehörig zum Schwitzen (bzw. zum Hecheln) brachten.

Auf den verschiedenen Seen und Flüssen im Landkreis wurde die Wasserortung geübt, bei der Ertrunkene vom Boot aus durch den Hund aufgespürt werden. Die Hundenase ist so fein, dass es dem Hund gelingt den Geruch von Ertrunkenen an der Wasseroberfläche wahrzunehmen und diesen anzuzeigen.

In weiteren zwei Gruppen wurde auf Firmengeländen und aktuellen Abrissen die Trümmersuche, also die Suche nach Verschütteten, trainiert. Die Rettungshundestaffel Bayerwald e.V. verfügt selbst neben den 14 geprüften Flächensuchteams über drei geprüfte Trümmerhunde und kann damit also jederzeit den Katastrophenschutz unterstützen.

Neben dieser anstrengenden Arbeit wurde aber auch das leibliche Wohl nicht vergessen. Die Ausbilder und die Lehrgangsteilnehmer waren mit ihren Vierbeinern im familienfreundlichen Ferienpark Hagbügerl bei Waldmünchen untergebracht und wurden liebevoll vom Team des Waldcafés (Trattoria Jesolo) rund um Antonela Dal Santo und Günther Pöschl kulinarisch versorgt. Gut gestärkt konnten die Rettungshundeteams so in den Tag starten und ihre anspruchsvollen Aufgaben lösen.

Bis zu zehn Stunden übten und trainierten die Hundeteams tagsüber bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen und wurden in der Nacht dann nicht nur mit einer Nachtsuche, sondern auch mit den großartigen Nordlichtern belohnt.

Besonderes Highlight des Lehrgangs war der Teamwettbewerb am Samstag. Nachdem der Lehrgang komplett neu von der Bayerwald-Planungsgruppe rund um Susanne Melichar, Max Seidl und Resi Feuerer konzipiert worden war, stand heuer erstmals das Thema „Teambildung“ auf dem Programm. Beim Teamwettbewerb am Samstag ging es darum, sich als Gruppe verschiedenen Herausforderungen mit viel Spaß und Können zu stellen. In acht Stationen mussten die Teams nicht nur nach Vermissten suchen, sondern bei lustigen Spielen und schwierigen Aufgaben beweisen, was sie sonst noch so alles können. Gemeinsam wurde beispielsweise bei der Feuerwehr eine Schlauchleitung gelegt und ein Flächenbrand gelöscht und bei den Bogenschützen sollte man als Team mit wenigen Pfeilen möglichst viele Luftballons treffen. Bei der Bergwacht stand Knotenkunde auf dem Programm und beim Quadfahren ging es zusammen mit dem vierbeinigen Freund über Stock und Stein. Beim Dogdancing sollten die Vierbeiner zeigen, ob sie Tricks auch in einer Choreographie und unter Ablenkung der anderen Hunde machen können, und beim Tanzen mussten sogar die Zweibeiner eine eigene Choreographie zur Musik aufführen, was mitunter zu recht lustigen Ergebnissen führte. Beides wurde gefilmt und dann am Abend unter großem Beifall und herzlichem Lachen der Zuschauer von einer Jury bewertet. Auch die anderen Stations-Ergebnisse des Tages wurden in die Bewertung eingerechnet, so dass dann am Ende des Tages ein Sieger feststand. Die Wasserortungsgruppe hatte das Rennen gemacht und durfte mit Siegermedaillen ihren Erfolg feiern.

Nach dem letzten gemeinsamen Trainingstag, einer Nachbesprechung und dem Abschlussessen im Waldcafé endete dann Sonntagmittag ein ereignisreicher Bayerwald-Lehrgang 2024. Die Hundeführer fuhren mit vielen neuen Ideen im Kopf und zahlreichen Eindrücken nach Hause und werden hoffentlich noch lange von den wunderbaren Tagen im Landkreis Cham erzählen.

Danke!

Zum Schluss möchten wir uns natürlich bedanken, denn ohne die Hilfe und Unterstützung von so vielen helfenden Händen, könnten wir so einen Lehrgang nicht stemmen!

Wir danken:

  • dem Vorbereitungsteam rund um Susanne Melichar, Resi Feuerer und Max Seidl
  • allen Hundeführern und Helfern der RHS Bayerwald mit ihren Familien
  • den Ausbildern und Anwärtern für die professionelle Leitung der Lehrgangsgruppen
  • allen Hundeführern, die mit ihren Vierbeinern unseren Lehrgang besucht haben (Vielen Dank auch für die tollen Fotos!)
  • den Suchgebietsbesitzern, Firmeninhabern und Förderern der RHS Bayerwald
  • den Kollegen von der DLRG Furth und den Wasserwachten in Waldmünchen und Cham für die unkomplizierte und schöne Zusammenarbeit
  • unseren Helfern und Unterstützern am Aktionstag, allen voran den Stationsleitern, die den ganzen Tag unsere Gruppen so geduldig und hervorragend betreuten
  • Steffi und Josef Blank von Perfect Animal „Hundesnack’s & Co.“ aus Nabburg, die uns bei unseren Geschenken so großzügig unterstützt haben
  • dem Ferienpark Hagbügerl in Perlhütte bei Waldmünchen
  • dem Team des Waldcafés (Trattoria Jesolo) rund um Antonela Dal Santo und Günther Pöschl
  • der Stadt Waldmünchen und Bürgermeister Markus Ackermann

Hier noch einige Eindrücke des Lehrgangs: